Geschichte
Vor 2000 Jahren wichtige Verkehrsachse.
Bitburg, in keltischer Zeit Beda genannt, liegt tief im Westen von Deutschland und hat eine sehr wechselvolle Vergangenheit.
Römisches Straßenkastell um 330 n. Chr.
Bereits vor fast 2000 Jahren entstand hier an der Verkehrsachse, die von der Rhone über Lyon, Metz, Trier weiter nach Köln und zum Niederrhein führte, eine kleine Siedlung (Vicus Beda), die sich in der Folge zu einem handwerklichen und gewerblichen Zentrum entwickelte.
Zur Zeit Kaiser Konstantins (etwa 330 n.Chr.) wurde Bitburg zum Straßenkastell mit 13 Rundtürmen und zwei Stadttoren über ovalem Grundriss und in der Mitte durchlaufender Straße ausgebaut. Das Römerkastell behielt den Namen "Beda" und bildete den Kern der heutigen Stadt.
Ende der römischen Herrschaft um 400 n. Chr.
Mit der Völkerwanderung um 400 n. Chr. endete die römische Herrschaft, doch auch in fränkischer Zeit wurde Bitburg wieder besiedelt. In einer karolingischen Urkunde aus dem Jahre 715 wird die Stadt als "castrum bedense" erstmals erwähnt. Demzufolge muss das alte Kastell damals also wieder teilweise aufgebaut und bewohnt gewesen sein.
Stadtrechte im Jahre 1262.
Im 8. Jahrhundert gab es hier eine "villa regia" der fränkischen Könige und Bitburg war gleichzeitig Hauptort eines ausgedehnten Gaues, des Bidgaues. Die Siedlung wurde im Mittelalter durch ein zweites, doppelt so großes Oval nach Süden erweitert. Bitburg erhielt anno 1262 Stadtrechte.
Im Mittelalter: Luxemburgische, Burgundische und spanische Herrschaft.
Seit der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts gehörte Bitburg zur Grafschaft (später Herzogtum) Luxemburg und kam 1443 an das Herzogtum Burgund. Seit 1506 gehörte die Stadt zu den spanischen und ab dem Jahre 1714 zu den österreichischen Niederlanden.
1792 unter französischer Verwaltung, seit 1815 preußisch. Zerstörung im 2. Weltkrieg.
1792 kam sie unter französische Verwaltung und 1815 an die preußische Rheinprovinz. Seit dieser Zeit ist Bitburg Kreisstadt. Ende 1944 und Anfang 1945 wurde Bitburg durch Bombenangriffe und Artilleriebeschuss zu 85 % zerstört und amtlich zur "toten Stadt" erklärt.
Nach dem Krieg: Bedeutender amerikanischer Militärflugplatz, 1994 geschlossen.
Zu allen Zeiten war in Bitburg Militär stationiert. Dies änderte sich auch nach dem 2. Weltkrieg nicht. Es wurde eine französische Kaserne eingerichtet, die jedoch im Jahre 1985 von den Amerikanern übernommen wurde.
Die Amerikaner unterhielten seit Anfang der 50er Jahre einen Militärflugplatz am Rande der Stadt. Insgesamt waren dort bis zu 12.500 Amerikaner stationiert. Dieser Flugplatz wurde zum 30.09.1994 geschlossen und wird vom Eigentümer, der Bundesrepublik Deutschland, in Zusammenarbeit mit dem Zweckverband Flugplatz Bitburg vermarktet und einer vernünftigen Folgenutzung zugeführt. Die Wohnsiedlung mit rund 1.200 Wohnungen wurde vom benachbarten Militärflugplatz Spangdahlem übernommen. Am 6. November 2017 haben die amerikanischen Streitkräfte die Wohnsiedlung an die deutschen Behörden übergeben. Nach einer Machbarkeitsstudie soll auf dem rund 65 Hektar großen Gelände ein grünes Gründerzentrum, viele Grünbereiche und ein weiteres Wohngebiet entstehen. Ebenso sollen ein Teil der Wohnblocks und die Freizeit- und Sportanlagen modernisiert werden.
Besuch von Präsident Ronald Reagan und Bundeskanzler Helmut Kohl 1985
Ein weiteres wichtiges Ereignis in der Geschichte der Stadt war der Besuch des damaligen amerikanischen Präsidenten Ronald Reagan und des deutschen Bundeskanzlers Helmut Kohl im Jahre 1985. Damals stand die Kreisstadt für einige Wochen im Mittelpunkt der Weltpresse, da die beiden Regierungschefs den Bitburger Ehrenfriedhof "Kolmeshöhe" besuchten, auf dem neben 2.000 gefallenen Soldaten auch einige jugendliche Mitglieder der Waffen-SS begraben liegen.
Heute: Eine moderne Stadt, durch Bitburger Bier und Europäisches Folklorefestival über seine Grenzen hinaus bekannt.
Heute präsentiert sich Bitburg mit einer modernen Silhouette. Die Eifelstadt zählt mittlerweile rund 15.000 Einwohner. Sie erfährt zunehmend internationale Bekanntheit, was vor allem mit der Bitburger Brauerei zusammenhängt, die mit ihrem Markenzeichen "Bitte ein Bit" schon längst Weltgeltung erreicht hat. Die zeitgenössische Internationalität spiegelt sich aber auch in dem stets am zweiten Juli-Wochenende stattfindenden "Europäischen Folklorefestival" wider. Dieses größte, alljährlich in der Bundesrepublik Deutschland stattfindende Folklorefestival gewinnt immer mehr Freunde und verwandelt Bitburg für die Dauer von einigen Tagen sozusagen in einen Treffpunkt der Völkerverständigung.
Städtepartnerschaften mit Shelbyville, Arlon, Diekirch, Rethel und Bad Köstritz.
Seit Anfang der 60er Jahre bestehen Partnerschaften mit den Städten Shelbyville (Kentucky, USA), Arlon (Belgien), Diekirch (Luxemburg) und Rethel (Frankreich). Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde eine weitere Partnerschaftsvereinbarung mit der thüringischen Stadt Bad Köstritz besiegelt.
Ein Streifzug durch die Stadt soll Ihnen einen Eindruck davon geben, daß das, was aus den Trümmern völliger Zerstörung neu entstanden ist, altbewährt ist und dennoch ein modernes Gesicht erhalten hat.