historie

Ehrenbürger

  • Johann Nikolaus Cäsar Thilmany (1806-1885)

    Thilmany wurde am 27. August 1806 in Bitburg geboren, wuchs hier auf und besuchte das humanistische Gymnasium Trier; nach einem Jurastudium in Heidelberg, dreijähriger Tätigkeit am Hofgericht Arnsberg, wurde er als Referendar zum Landgericht Trier, später nach Saarbrücken versetzt. 1838, auch auf Bitten einflußreicher Bitburger, ernannte ihn der König zum Landrat des Kreises Bitburg.

    Als ein Mann des Volkes war er bei der Bevölkerung beliebt und geachtet. Durch seine Teilnahme an den revolutionären Bewegungen der 40er Jahre wurde er 1849 seines Amtes enthoben. Die folgenden Jahre verbrachte er, arbeitslos, in großer Armut. Aufwärts ging es erst wieder durch seine Arbeit beim Landwirtschaftlichen Verein von Rheinpreußen. 1855 wurde er Generalsekretär des Vereins. Besondere Verdienste um die Landwirtschaft erwarb er sich durch die Gründung der landwirtschaftlichen Genossenschaftsbanken nach einem Modell von Raiffeisen. Durch seine Unterstützung konnte in Bitburg die Landwirtschaftsschule gegründet werden. 1872 wurde er zum ersten Ehrenbürger der Stadt Bitburg ernannt.

  • Johann Peter Limbourg (1820-1905)

    In Bitburg geboren, war Limbourg am Geschehen in der Stadt sehr interessiert, war ab 1859 ständig im Gemeinde- beziehungsweise Stadtrat und später Beigeordneter. Als Kreistagsabgeordneter, Kreisausschußmitglied und Kreisdeputierter bestimmte er die Kommunalpolitik mit.

    Hohe Auszeichnungen und Orden auch für seine Verdienste um die Landwirtschaft und die Landwirtschaftsschule Bitburg hat er erhalten. Zu seinem 85. Geburtstag beschloß der Stadtrat, ihm das Ehrenbürgerrecht zu verleihen.

  • Dr. Franz Mecker (1843-1930)

    Als erster Leiter der Landwirtschaftsschule Bitburg trug er entscheidend zum Erfolg der Schule bei, die unter dem liebenswürdigen und wegen seiner großen Fähigkeiten und Kenntnisse sehr geschätzten Mann aufblühte.

    Neben Limbourg galt seine Arbeit besonders der Weiterentwicklung und Förderung der Landwirtschaft durch leitende Mitgliedschaft im Landwirtschaftlichen Verein für Rheinpreußen. Zu seiner Pensionierung wurden dem nicht gebürtigen Bitburger die Ehrenbürgerrechte verliehen.

  • Peter Wallenborn (1848-1913)

    In Bitburg wurde Quirin Peter Wallenborn als Sohn eines Gerbermeisters geboren, studierte nach dem Abitur Philosophie, Geschichte und klassische Philologie an der Universität Bonn.

    Krankheitsbedingt musste er das Studium abbrechen und beschäftigte sich mit Garten- und Obstbau. Als Stadtratsmitglied, Mitglied des Rheinischen Provinziallandtages, preußischer Abgeordneter in Berlin und Mitglied der Landwirtschaftskammer für die Rheinprovinz und Bauernvereinspräsident erwarb er sich große Verdienste um seine Heimatstadt.

    1913 beschloß man die Verleihung der Ehrenbürgerurkunde.

  • Theobald Simon (1847-1924)

    Als fünfter erhielt Theobald Simon 1922 das Ehrenbürgerrecht.

    Er wurde in Bitburg geboren und im In- und Ausland bestens ausgebildet. Nach Übernahme der Hausbrauerei führte er den kleinen Handwerksbetrieb zu einer hochmodernen Brauerei. Seine Leistungen waren zum Teil bahnbrechend für das gesamte Brauereiwesen.

    Seit 1890 war er Stadtratsmitglied, ab 1892 Mitglied der Handelskammer Trier. Ein besonderes Anliegen waren ihm die Armen und Hilfsbedürftigen in Bitburg. Mit Brennmaterialspenden unterstützte er diese jedes Jahr zu Weihnachten.

  • Matthias Benz (1874-1957)

    Monsignore Matthias Benz, in Altrich, Kreis Wittlich, geboren, legte 1895 am Friedrich-Wilhelm-Gymnasium Trier die Reifeprüfung ab.

    Nach seinem theologischen Studium zum Priester geweiht, wirkte er in Saarbrücken als Kaplan und war bereits 1906 Dechant des Dekanates Bitburg. Er leitete den Umbau der Liebfrauenkirche und den Neubau des Jugendheimes.

    Seine großen Verdienste wurden durch seine Ernennung zum Päpstlichen Geheimkämmerer, die Verleihung des Großen Verdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland und die Verleihung der Ehrenbürgerrechte von Bitburg gewürdigt.

  • Bertrand Simon (1882-1958)

    Nach dem Ersten Weltkrieg gelang es ihm, die Simonbrauerei zum größten Unternehmen der Stadt zu machen. Sehr viele Bitburger fanden hier Arbeit. So hatte die Brauerei 1920 einundzwanzig und bereits 1926 einundvierzig Mitarbeiter.

    Durch zahlreiche Ehrenämter und die Mitarbeit in vielen Vereinen machte er sich um Bitburg verdient.

    1955 wurde er Ehrenbürger Bitburgs.

  • Dr. Hanns Simon (1908-1989)

    Am 19. Juli 1908 in Bitburg geboren, legte er das Abitur 1927 ab und promovierte nach praktischen Tätigkeiten im In- und Ausland und einem Chemiestudium in Bonn und Freiburg 1935 am Institut für Gärungsgewerbe in Berlin. Dann kehrte er zur Brauerei nach Bitburg zurück.

    Unter ihm und seinen Brüdern entwickelte sich die Brauerei zu einer der größten Privatbrauereien in Deutschland. Doch seine für Bitburg wichtige Arbeit bestand u. a. in der Mitbegründung der Kulturgemeinschaft 1948, der Gründung der Dr.-Hanns-Simon-Stiftung 1968: Diese kulturelle Stiftung entwickelte sich durch den Bau des Beda-Hauses zu der neben der Kulturgemeinschaft wichtigsten kulturellen Institution. Als Träger der Städtischen Bücherei, des Eifel-Ardennen Bildermuseums, der Fritz-von-Wille-Sammlung ist das Haus Beda aus Bitburg nicht mehr wegzudenken.

    1975 zog sich Dr. Hanns Simon aus der Geschäftsführung zurück, wechselte in den Beirat und später in den Gesellschafterausschuß und Aufsichtsrat der Bitburger Brauerei.
    Dr. Hanns Simon nutzte seine Erfahrungen und Kenntnisse auch für seine jahrzehntelange ehrenamtliche Arbeit: Mitglied des technischen Ausschusses im Deutschen Brauerbund, Verwaltungsratsangehöriger der Versuchs- und Lehranstalt Berlin, Gründungs- und Vorstandsmitglied der Vereinigung Trierer Unternehmer, Handelsrichter in Trier, Vorsitzender des TÜV, Bezirk Rheinland, Vorsitzender der Vertreterversammlung der Allgemeinen Ortskrankenkasse Bitburg, Mitbegründer und langjähriger Vorsitzender der Kulturgemeinschaft Bitburg. Dazu kamen zahlreiche Tätigkeiten auf kommunaler Ebene.

    Die Ehrenbürgerrechte wurden ihm am 20. Januar 1979 in einer Feierstunde im Haus Beda verliehen. Dr. Simon starb am 10. September 1989.