Johann Conrady (1886-1964) war Autohändler und besaß schon vor dem 2. Weltkrieg zusammen mit seinem Bruder das Geschäft „Mercedes Conrady“. 1943 wurde Conrady aufgrund von „defaitistischen Aussagen“, also Aussagen die den Kriegserfolg in Frage stellten, ins KZ Sachsenhausen-Oranienburg gebracht, wo er über 2 Jahre lang ohne Urteil oder Prozess eingesperrt wurde. Nach dem Krieg führte Conrady ohne Erfolg langwierige Verfahren gegen die Wiedergutmachungsbehörde, damit seine erlittenen Qualen angemessen entschädigt wurden. In seiner einzigen Wahlperiode im Bitburger Stadtrat von 1946 bis 1948 war Conrady für die CDU Mitglied der "Rechnungskommission", der "Wohnungskommission" und der "Waldbaukommission".
(Quelle: Stadtarchiv Bitburg; Rathausnachrichten Stadt Bitburg Ausgabe 31/2022)