Bitburger Brauerei – Erfolgreich aus Tradition
Die Bitburger Brauerei zählt zu den größten und bedeutendsten Privatbrauereien Deutschlands. Bereits 1817 wurde sie von Johann Peter Wallenborn in Bitburg gegründet.
1880 wurde das erste Flaschenbier abgefüllt. Übrigens kostete damals die Flasche Bayerisch Lager 15 Pfennig, bzw. 20 Pfennig die Flasche Wiener Lager.
Im Jahre 1883 braute die Simonbräu-Brauerei die ersten 18 Hektoliter Bier nach Pilsener Art. Ein neues Sudhaus entsteht 1890, Kesselhaus und eigene Eisfabrik folgen. Hunderte von Bitburgern staunten, als 1896 die ersten elektrischen Bogenlampen brennen, gespeist von dem Generatorstrom der Dampfmaschine auf dem Brauereigelände.
1909 stellte Bitburger dann den ersten Sud „Original-Simonbräu-Deutsch-Pilsner her. Damit begann eine eindrucksvolle Erfolgsgeschichte. Dieser Biertyp zeichnete sich gegenüber den damals in Deutschland gebrauten Bieren durch die Verwendung besonders feinspelziger Gerstenmalze und aromareicher Hopfen aus, die dem Bier seine helle Farbe, seinen feinherben Geschmack, seine hohe Schaumhaltbarkeit und wegen des besonders hohen Vergärungsgrads und der langen, kalten Gärung und Reifung eine natürliche Bekömmlichkeit und Haltbarkeit verliehen. Diese Qualitätseigenschaften waren eine wichtige Voraussetzung für das in den folgenden Jahren anlaufende Versandgeschäft in teils entlegene Absatzregionen unter entsprechend erschwerten Bedingungen.
1913 gewannen die Bitburger Brauer einen zweijährigen Rechtsstreit gegen die Brauhäuser in Pilsen, welche gegen die Verwendung des Zusatzes "Pilsener" Klage eingereicht hatten. Das Reichsgericht in Leipzig entschied, dass die Bitburger ihr nach Pilsener Art gebrautes Bier auch "Pilsener" nennen durften. Durch diesen Erfolg war Bitburger Wegbereiter dafür, dass aus der Herkunftsbezeichnung „Pilsener“ nun eine Sortenbezeichnung wurde.
Bereits 1927 wurde der erste Reisevertreter eingestellt und die ersten überregionalen Vertretungen für Bitburger Pilsener entstanden. Hierzu zählen Vertretungen in Berlin, Frankfurt am Main, Hamburg und Bremen. Aus einer Verbindung zum Getränkefachgroßhandel in Köln entwickelte sich 1938 eine eigene Niederlassung der Bitburger Brauerei. Interessant dabei ist, dass sich diese positive Entwicklung ausgerechnet in Nordrhein-Westfalen, insbesondere in Köln und am Rhein, trotz vorherrschender obergäriger Biersorten vollzog.
Auch auf dem Gebiet der Werbung war die Bitburger Brauerei schon damals ganz groß: Bereits 1909 startete sie ihre erste groß angelegte Werbekampagne. 1930 verfasste Dr. Theobald Simon als erster eine allgemein gültige Schrift über Bierwerbung mit dem Titel „Die Werbung der Brauereien“. Werbung und die damit verbundene Imagepflege wird auch heute in Bitburg groß geschrieben. Schon 1929 warb die Bitburger Brauerei mit einem neuen, symbolträchtigen Motiv für ihr Pilsener: Der so genannte Genießer war geboren. Er entwickelte sich im Laufe der Jahre schließlich mehr und mehr zum Markenzeichen und ist noch heute in das Markenemblem des Unternehmens integriert.
Der Zweite Weltkrieg unterbrach die positive Entwicklung des Unternehmens. 1949 konnte wieder vollwertiges Bitburger Pilsener gebraut werden und 1951 präsentierte die Bitburger Brauerei den bis heute bekanntesten Slogan der deutschen Brauwirtschaft: „Bitte ein Bit“. Der neue Spruch wurde rasch zum Kernelement der Bitburger Werbeaktivitäten. 1958 erreichte die Brauerei erstmals wieder ihren Vorkriegsausstoß – Bitburg ging nun unaufhaltsam auf Erfolgskurs. Unterstützt wurde diese Entwicklung durch eine Wandlung der Verbrauchergewohnheiten, auch der Gewohnheiten der Biertrinker. Das Pilsener erfreute sich zunehmender Beliebtheit.
Bitburger ist heute die deutsche Fassbiermarke Nummer eins. Fast 44.000 gastronomische Absatzstätten weltweit führen Bitburger. Auch im Lebensmittelhandel wird Bitburger heute bundesweit von allen bedeutenden Handelsunternehmen und Märkten geführt. Bitburger gibt es in ca. 40.000 Geschäften des LEH und GAM sowie in rund 9.000 Tankstellen.
Und auch international genießt Bitburger ein hohes Ansehen und ist zurzeit in über 50 Ländern zu haben. Die Exportstrategie des Unternehmens konzentriert sich neben den traditionellen Nachbarmärkten Belgien und Luxemburg vor allem auf die bei der deutschen Bevölkerung beliebtesten Urlaubsländer. So ist es verständlich, dass der größte Teil des Exportvolumens auf die Urlaubsländer Spanien, Italien und Österreich ausgerichtet ist. Weitere Absatzmärkte in Europa sind Frankreich, Großbritannien und die Niederlande. Außerhalb Europas konzentrieren sich die Exportbemühungen vorwiegend auf die USA. Aber auch auf anderen überseeischen Märkten wie Japan, Hongkong und Mittelamerika ist Bitburger vertreten und trägt dazu bei, das deutsche Spitzenprodukt weltweit bekannt zu machen.
Gleichbleibende Spitzenqualität ist für die Bitburger Brauerei zentrales Anliegen in allen Unternehmensbereichen. Produktion sowie Abfüllung erfolgen in der Braustätte in Bitburg-Süd. An diesem neuen Standort startete 1974 die Flaschenbierabfüllung. 1980 wurde das neue Sudhaus in Betrieb genommen. Die gesamte Bedienung der Produktion erfolgt von der Schaltzentrale im Sudhaus aus. Die Unterstützung durch automatische Steuereinrichtungen ermöglicht es, dass schwere körperliche Arbeit und der Aufenthalt in nassen und kalten Räumen nicht mehr erforderlich sind. Bitburg-Süd ist für die Brauerei kein neuer Anfang, sondern die Garantie für die Fortsetzung einer alten Brautradition. Die neue Braustätte erneuert das vor Generationen gegebene und seit Generationen eingehaltene Versprechen, einen eigenen, unverwechselbaren Braustil zu wahren, der weit über die selbstverständliche Erfüllung des Reinheitsgebots hinausgehend, durch höchste Qualität der Grundstoffe bestimmt ist und durch die unübertroffene Sorgfalt im Umgang mit ihnen.
Die Bitburger Brauerei ist heute Arbeitgeberin für 1.000 Menschen aus der Region. Außerdem ist Bitburger für das vielfältige Ausbildungsplatzangebot bekannt. Das Spektrum ist breit gefächert und umfasst kaufmännische wie gewerbliche Ausrichtungen. Angehende Speditions-, Industrie- und Bürokommunikationskaufleute werden hier ebenso professionell geschult wie künftige Fachinformatiker, IT-Systemelektroniker, Brauer und Mälzer, Elektroniker, Mechatroniker, Tischler oder Industriemechaniker. Das Ausbildungsangebot geht weit über den eigenen Bedarf des Unternehmens hinaus. Aber in der Unterstützung und Förderung junger Menschen sieht man eine wichtige regionale und unternehmerische Verpflichtung.