Zum Artikel "Aus dem Stadtarchiv: Wurden Juden vor 1943 gesellschaftlich geschmäht?"
9.12.2021
Aufgrund eines gegebenen Anlasses soll der Artikel aus dem
Stadtarchiv in der Ausgabe 48/2021 noch einmal erläutert werden.
Der Artikel sollte den Umgang mit Juden in Bitburg anhand der im
Schiedsmannsbuch von Bitburg zu findenden Fälle aufzeigen. Dabei wurde bei der
Untersuchung der gesamte Zeitraum des Buches angesetzt mit der begründeten
Vermutung, dass zwischen 1933 und 1943 zur Zeit des Nationalsozialismus
sicherlich einige Fälle mit jüdischen Bürgern zu finden sein würden. Der
Hinweis auf das explizite Fehlen dieser Fälle in der Zeit des
Nationalsozialismus im letzten Abschnitt sollte daher den begrenzten Einblick
des Buches in die damalige gesellschaftliche Lebenswelt deutlich machen. Auch
vor 1933 kann es weit mehr Fälle mit Juden gegeben haben, die jedoch aufgrund
fehlender Anzeige nicht im Buch schriftlich vermerkt wurden.
Anhand nur dieses Buches ist aus Sicht des Archivars festzustellen, dass die
Juden bis 1933 nicht übermäßig schlecht von den anderen Bitburger Bürgern
behandelt worden sein dürften. Hierbei muss jedoch noch einmal klargestellt
werden, dass ein Schiedsmannsbuch nur einen begrenzten Blick auf den Alltag der
Menschen im Zeitraum von 1880 – 1943 werfen kann.
G.v.Sch.