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Aus dem Stadtarchiv: Welche Streitigkeiten jüdische Mitbürger im frühen 20. Jahrhundert austrugen

25.11.2021

Dass es auch zwischen Juden zu Fehden und Streitigkeiten kommen konnte, zeigen zwei 1909 und 1910 verhandelte Fälle mit jüdischen Personen. Allerdings liefen diese Streitigkeiten auf einer anderen Ebene ab als bei den christlichen Mitmenschen. 1909 kommt eine in der Synagoge von Bitburg geschehene Beleidigung zur Verhandlung. Herz Joseph klagte Simon Joseph an, ihn öffentlich in der Synagoge beleidigt zu haben. Die Art der Beleidigung erläutert Herz Joseph folgendermaßen: „Simon Joseph habe ihn am 27 Mai während des Gottesdienstes und am 24 Juli bei einer Gemeindeversammlung dadurch beleidigt, dass er ihm den Weg versperrt habe, als er bei einer Tora-Vorlesung erscheinen sollte. Die Versperrung bestand darin, dass er die Füße auseinandersetzte bis Herz Joseph Simon Joseph an der Schulter berührte und ihn mit den Worten „sind sie so freundlich“ aufforderte, die Sperrung aufzuheben. Am 24. Juli soll Simon Joseph dann bei der Gemeinde, als die Sache zur Sprache kam, mit folgenden Worten geäußert haben: „es wäre eine Schlechtigkeit, wenn er das sagen würde.

Ein weiterer Vorfall ereignete sich 1910, als Simon Joseph über Herz Joseph in Matzen erzählt haben soll: „Herz Joseph muss nach Matzen wohnen kommen. Er ist aus der Juden Gemeinde ausgestoßen worden.“

G. v. Schichau



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