Arbeitskreis

Isidor Meier

(1881-1944)

Isidor Meier

Isidor Meier, der letzte jüdische Gemeindevorsteher

Isidor Meier war der letzte Gemeindevorsteher der Jüdischen Gemeinde Bitburg. Er wohnte gleich gegenüber der Synagoge auf der Ecke Karenweg- Neuerburgerstraße. Die jüdische Gemeinde Bitburg war in den 30-er Jahren zusehends geschrumpft. Immer mehr Familien versuchten, entweder in größere Städte umzuziehen, wo sie größere Anonymität erhofften, oder direkt ins Ausland zu fliehen. Meier war zunächst Viehhändler hatte aber seinen Handel immer mehr ausgeweitet. Auf seinem Anwesen waren größere Stallungen und Lagerräume. Er war in der Stadt allgemein geschätzt. Nach Aussage eines Landwirts aus Idesheim war er ehrlich, zuverlässig und hilfsbereit. Geboren 1881 in Polgän, verheiratet mit Sophie Meyer kam er nach Bitburg. Das Paar hatte drei Kinder, Edith, geboren 1910, Änni, geboren 1912 und Arnold, geboren 1921.

Als die Situation für Juden zunehmend unerträglich wurde, zog Isidor Meier mit seiner Frau am 17.01.38 nach Köln. Im April 1939 wurde die Situation auch in Köln unhaltbar und sie flüchteten nach Amsterdam, wo die Tochter Edith bereits wohnte. Am 01.12.39 wurden sie als Ausländer im Bevölkerungsregister eingeschrieben und bekamen Personalpapiere bis zum 28.08.1941. Am 15. April 1943 kam Sophie Meier ins Lager Westerbork. Der relativ späte Zeitpunkt war wohl der Tätigkeit des Amsterdamer Judenrats, bei dem Isidor Meier mitarbeitete, zu verdanken. Dem Judenrat gelang es, die Freistellung von über 17.000 Menschen vorübergehend zu regeln. Doch dann kam auch Isidor Meier nach Westerbork. Kurz danach am 04.Mai 1943 wurden sie mit einem Transport in das Vernichtungslager Sobibor deportiert und vermutlich 1944 zusammen mit seiner Frau ermordet.

 Ein Bild aus besseren Tagen (Foto mit unbekannten Kindern vor dem Haus Karenweg)