Aus dem Stadtarchiv:

Von 1898 bis 1914 baute die deutsche Kolonialmacht nicht nur Straßen und Häusern, sondern errichtete auch Kasernen sowie einen leistungsfähigen Hafen und pflanzte zur Begrünung unzählige Bäume. Auch Schulen, Hotels und später eine Hochschule dort. Auf dieser durften auch Chinesen studieren - eine im deutschen Kolonialreich einmalige Einrichtung. Auch eine Brauerei nicht fehlen. Unter dem treffenden Namen "Germania" nahm sie 1903 ihren Betrieb auf. Gebraut wurde selbstverständlich nach dem deutschen Reinheitsgebot. In München gewann das Bier 1906 sogar einen Preis auf einer Brauereiausstellung. Dieses „Germania“ Bier werden auch die deutschen Matrosen bei einem Landgang in Tsingtao genossen haben. Auch bei der einheimischen chinesischen Bevölkerung war das deutsche Bier, im Gegensatz zu den deutschen Herstellern, sehr beliebt. Nachdem der Ort 1914 von den Japanern eingenommen wurde, führten diese die Brauerei fort und benannten das gebraute Bier in Tsingtao Bier um. Bis heute wird das ursprünglich deutsche Bier nun in Tsingtao gebraut und ist nach wie vor ein Verkaufsschlager. Tsingtao ist in der Volksrepublik China mittlerweile die größte Brauerei, ihre Produkte sind auf jedem Kontinent erhältlich. Das Bild der Gerstensaft verzehrenden deutschen Besatzungsmitglieder kann auf der Seite der Stadt Bitburg unter dem Reitern „Stadtarchiv“ und Fotoalbum Ostasien bestaunt werden. (Quelle zum Text: https://www.dw.com/de/tsingtao-und-das-deutsche-bier/a-16958339 Stand 03.02.2025)