Aus dem Stadtarchiv: An Weihnachten spielten zwei Bitburger Juden 1859 das jüdische „Dreidel“ Spiel

Am 24.12.1859 verfassen die Eheleute Simon und Babetta Juda einen Brief an die Eltern der Ehefrau, Jakob und Johanetta Herrschel. In diesem berichtet der Ehemann folgendes: „Wir feiern heute Christtag, weshalb ich auch mit meinem Weibchen heute Träudelche spiele.“ Das jüdische „Dreidel“Spiel wird noch heute zum jüdischen Fest „Chanukka“ gespielt. Chanukka beginnt dieses Jahr am 25. Dez. 2024 und geht bis zum 2. Jan. 2025. Es ist das achttägige jüdische Lichterfest im Dezember, das durch das Anzünden von Kerzen nach Einbruch der Dunkelheit mit einem 8-armigen Leuchter gefeiert wird. Zum Chanukkafest gehört seit Jahrhunderten auch das Dreidelspiel. Der Dreidel ist ein Kreisel mit vier Seiten, die mit den hebräischen Buchstaben Nun, Gimel, Hej und Schin beschriftet sind. Am Dreidel können beliebig viele Personen teilnehmen. Jeder Spieler beginnt mit einer bestimmten Anzahl an Münzen, Bonbons oder jeder anderen Art von Spielmarke und legt eine Marke in die Schüssel in der Mitte. Der jüngste Spieler dreht den Kreisel zuerst. Danach drehen die Spieler bis zum vereinbarten Ende abwechselnd den Kreisel. Bei jeder Drehung sind die vier möglichen Ergebnisse wahrscheinlich: Liegt der Buchstabe Nun (N) oben, gewinnt man nichts, und der nächste Spieler ist an der Reihe. Liegt Gimmel (G) oben, gewinnt man alles und jeder stellt einen neuen Einsatz. Liegt Hej (H) oben, gewinnt man die Hälfte des Pots. Liegt Schin (S) oben, muss man etwas in den Pot einbezahlen.