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„Archäologie in Bitburg“ Teil 59 – Stadtentwicklung im Zeichen der Tore

23.5.2017

Glücklicherweise haben Bitburgs Stadttore schon lange ausgedient und die Bewohner wieder zu ihren gemeinsamen Ursprüngen zurückgefunden. Auch wenn der römische Vicus Beda noch keine Stadt im eigentlichen Sinne war, ähnelte seine Struktur doch eher modernen Verhältnissen. Standort, Handel und Verwaltung bestimmten das Wachstum. Schutz und Verteidigung fanden weit außerhalb am Limes statt. Im 4. Jahrhundert n. Chr. folgte ein fundamentaler Wandel. Mächtige Mauern sollten es richten und reduzierten den Ort auf ein geschütztes Minimum. Zwar konnte das spätantike Kastell den folgenden Niedergang des weströmischen Reiches nicht verhindern, sicherte aber den kontinuierlichen Übergang ins frühe und hohe Mittelalter ab. Der noch als Kastell erbaute Mauerring war zu einer kleinen Stadtmauer geworden. Wie aus dem „Trier - Luxemburger Vertrag“ zu erschließen ist, muss dessen Bausubstanz im 13. Jh. jedoch stark sanierungsbedürftig gewesen sein. Weitgehend unberührt scheint auch über diesen Zeitpunkt hinaus das nördliche Kastelltor geblieben zu sein. Anders das Südtor, welches vermutlich im Rahmen der Sanierungsmaßnahmen abgebrochen und erneuert worden war. An Stelle des rechteckigen römischen Tores war nun eine von zwei D-förmigen Türmen gebildete Toranlage getreten. Ein Grund für die Umgestaltung wird wohl auch die im 6.-7. Jh. mit der Peterskirche beginnende Ausweitung des südlichen Siedlungsareals gewesen sein. Zu Beginn des 14. Jh. reichte der außerhalb des Mauerringes liegende Baubestand schon bis zum Spittelsplatz vor. Um 1340 war dort im Zuge der spätmittelalterlichen Stadtmauererweiterung eine annähernd quadratische Toranlage entstanden, deren Mauerflanken versetzt an den Ecken ansetzten. Zu Recht kann Bitburg auf drei unterschiedlich ausgeprägte Toranlagen (Abb. 1) verweisen, wovon das Mittlere um 1576 erneut abgebrochen und zu einem zentral gelegenen Adelssitz umstrukturiert wurde. Dem Kobenturm (Abb. 2).

Autor: Marcus Thiel, GDKE/Rheinisches Landesmuseum Trier
Fotos: RLM Trier/GDKE




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