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„Archäologie in Bitburg“ Teil 51 – Südliches Kastelltor und Cobenturm

21.3.2017

An der Hauptstraße Ecke Murengasse (Abb. 1) muss sich das Südtor des spätantiken Kastells befunden haben, auch wenn davon keine Reste erhalten sind. Vermutlich handelte es sich wie am Nordtor um einen rechteckigen Bau mit einfacher Durchfahrt. Eine Rekonstruktion eines solchen Tores haben wir Ihnen schon in Teil 38 unserer Serie gezeigt. Bei der Ausgrabung 1889 wurde an dieser Stelle aber ein rundes Turmfundament freigelegt. Wahrscheinlich gehörte dieser Turm zu einer mittelalterlichen Toranlage an derselben Stelle des früheren römischen Tores. Waren von dem Römertor noch Reste vorhanden, so hat man diese wohl abgerissen und die Steine wiederverwendet. Um 1340 erweiterte man die mittelalterliche Stadtmauer nach Süden. Durch diese Erweiterung lag unser Tor nun im Inneren der Stadt. Es hatte also keine Schutzfunktion mehr zur Verteidigung der äußeren Stadtmauer. Der westliche Turm wurde abgebrochen und der östliche zu einem prächtigen Renaissance-Wohnturm ausgebaut. Diesen östlichen Turm kennen Sie noch unter dem Namen Cobenturm. Auf dem Foto (Abb. 2) können Sie die äußere Turmrundung des Cobenturmes in der Häuserfassade erkennen (links neben den Personen). Der Cobenturm wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt und daher 1947 abgebrochen. Architekturteile der Innenausstattung und der Fassadenreliefs (Abb. 2) befinden sich heute im Kreismuseum Bitburg-Prüm, im Rathaus und im Eingangsbereich der Stadthalle/Bitburger Markenerlebniswelt.
Normalerweise ist in Bitburg die römische Mauer durch eine andere Pflasterung gekennzeichnet. Aber Vorsicht: Hier am Südtor ist im heutigen Straßenpflaster der runde, mittelalterliche Turm (Abb. 1) dargestellt. Wir haben gesehen, dass der archäologische Befund kompliziert ist. Ohne eine Beschilderung mit Erklärung ist das für Besucher auch sehr verwirrend. Aber Sie wissen nun Bescheid!

Autoren: Ferdinand Heimerl, Marcus Thiel, GDKE/Rheinisches Landesmuseum Trier
Fotos: RLM Trier/GDKE, F. Heimerl



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