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Zurück in die Heimat: Hobby-Geologe schenkt Bitburg ein Stück des „Bitburger Eisenmeteoriten“

20.3.2017

Der Waiblinger Hobby-Geologe Yasar Kes hat im Rathaus ein Stück des „Bitburger Eisenmeteoriten“ an Bürgermeister Joachim Kandels und Stadtarchivar Dr. Peter Neu überreicht. Herr Kes hatte das Artefakt zufällig gefunden.

Der „Bitburger Eisenmeteorit“ ist mit einem ursprünglichen Gewicht von ca. 1,5 Tonnen der größte je in Deutschland niedergegangene Meteorit, der sogar einen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde verzeichnen kann. Er hat eine lange und wechselvolle Geschichte. Wann der Himmelskörper in der Nähe der Albachmühle abgestürzt ist, weiß man nicht.

1802 entdeckt

Was feststeht, ist, dass Matthias Müller aus Mötsch unweit der „oberen Albacher Mühle“ im Jahr 1802 den großen Steinblock fand. Glücklicherweise hatte der amerikanische Ingenieuroffizier Oberst Gibbs dann im Jahr 1805 auf einer mineralogischen Exkursion durch die Ardennen eine Probe entnommen, anhand derer er das Gestein später eindeutig als Eisenmeteoriten identifizieren konnte (Veröffentlichung im Jahr 1814). Zwischenzeitlich wurde der Meteorit an die damalige Eisenschmelze Pluwiger Hammer im Ruwertal verkauft. Die folgende Einschmelzung zur Eisengewinnung gelang jedoch nicht, so dass das Material einfach vergraben wurde.
Später grub die „Trierer Gesellschaft für nützliche Forschung“ die Teile wieder aus, darunter auch ein gewisser Anteil noch unaufgeschmolzenen Materials. Im Laufe der Jahre gelangten Stücke des Meteorits in verschiedene Teile Deutschlands.

Letztes Original-Stück in Berlin
So verlor sich die Spur des größten Teils des Bitburger Eisenmeteoriten. Ein 10,3 Gramm leichtes Teil, das noch im ungeschmolzen Urzustand ist, befindet sich in der Dauerausstellung im Naturkunde-Museum der Humboldt-Universität in Berlin. Auch andere Einrichtungen wie z.B. die Universität in Tübingen oder das naturhistorische Museum in Wien verfügen noch über Teile des Bitburger Eisenmeteoriten, allesamt aber bereits verschmolzen.

Eine überraschende Entdeckung
Vor einigen Jahren entdeckte der Hobby-Geologe Yasar Kes dann auf einer Fahrradtour in der Nähe von Wülfrath in Nordrhein-Westfalen in einem Waldstück einen etwa 150 kg schweren, eingeschmolzenen Teil eines Eisenmeteoriten. An der Universität in Tübingen, Abteilung Petrologie und Mineralische Rohstoffe, untersuchte der Geowissenschaftler Dr. Udo Neumann das Fundstück und stellte an seiner Zusammensetzung eindeutig fest, dass es sich um ein Bruchstück des „Bitburger Eisenmeteoriten“ handelte, das in der Eisenschmelze „Pluwiger Hammer“ eingeschmolzen worden war.

Zurück in die Heimat
Im Februar 2017 schrieb Yasar Kes einen Brief nach Bitburg und bot der Stadt ein Teilstück des Wülfrather Fundes als Geschenk an. Schnell war ein Termin gefunden, zu dem Herr Kes das Bruchstück mitbrachte und an Bürgermeister Joachim Kandels und Stadtarchivar Dr. Peter Neu überreichte. Beide Herren zeigten sich hocherfreut und dankten Herrn Kes sehr herzlich für das außergewöhnliche Geschenk. Bürgermeister Kandels versprach sogleich, das besondere Artefakt an exponierter Stelle im Rathaus auszustellen und so für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Auf diese Weise ist also nach über 200 Jahren ein Teil des „Bitburger Eisenmeteoriten“ zu seinem ursprünglichen Aufschlagsort nach Bitburg zurückgekehrt.

Das Stück des "Bitburger Eisenmeteoriten"
Das Stück des "Bitburger Eisenmeteoriten"


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