Stadt Bitburg


Seitenkopf

Bitburg

Hauptinhalt

Aus dem Stadtarchiv - 1823 wurde die „dem Hospital zugehörige Kapelle“ versteigert

17.10.2017

In der Stadt Bitburg gab es seit dem Mittelalter drei Gotteshäuser: Liebfrauen, St. Peter und die Johanniskirche des Hospitals. Ein drittes, sehr altes Kirchlein St. Maximin lag weit vor der Stadt.
Nach der Franzosenzeit verlor die Hospitalkirche, die am heutigen Spittel stand, ihre Bedeutung als Gotteshaus. Sie hatte bereits zur Zeit Napoleons zeitweise als Werkstatt gedient. Das eigentliche Hospitalgebäude diente dem Bitburger Kaplan als Wohnung. Der vierköpfige Vorstand der Hospitalkommission fasste 1823 den Beschluss, die Kirche meistbietend zu versteigern. Der Verkauf wurde in der Trierischen Zeitung einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht, in Bitburg wurde der Verkauf „durch Trommelschlag“ allen Bürgern kundgetan. Die Kirche hatte damals eine Länge von 65 Fuß = 20,4 m. Die Breite wird leider nicht angegeben. Der Käufer musste einige Verpflichtungen eingehen: Er musste die Gebäude „immer sauber halten, darf auch die Wasserleitung vom Hospitalhofe in die Stadt im mindesten nicht hemmen und muss dieselbe auf seine Kosten flüssig halten....er darf von der fraglichen Kirche zur Seite des Hospitalhofes nach Belieben Thüren und Fenster anbringen, aber keine Stallthüren noch Stallfenster.“ Man war also darauf bedacht, dass aus der Kirche kein Stallgebäude wurde.
In der Versteigerung bot schließlich Nikolaus Well für die Kirche 850 Taler; der Preis war in die Höhe gestiegen, weil mit Well der Bürger Anton Weiler Interesse an der Kirche zeigte. Für eine kleine Hoffläche westlich der Kirche zahlte der Hufschmied Peter Elsen 450 Taler, für einen kleinen Platz östlich der Kirche zahlte Ludwig Well 300 Taler.
Letzte Baureste der alten Kirche wurden erst nach dem 2. Weltkrieg abgerissen.

P.N.



Marginalinhalt